Ich habe lange überlegt, was die "Tugend" des Pferdes ist. Ich bin auf sehr viele Eigenschaften gestoßen, die ich an Pferden so schätze.
Aber was ist es, das sie so unvergleichlich macht? Was zeigt uns das Pferd, was weckt es in uns?
Für mich sind Pferde ganz unmittelbar mit der Seele verbunden.
Ihre Fähigkeit, zu vertrauen, obwohl ihr biologisches Programm als Fluchttier ihnen ganz etwas anderes vorschlägt, zeigt die großartige Fähigkeit, über sich hinaus zu wachsen, die Grenzen der eigenen "Programmierung" zu erweitern, ja mitunter sogar zu sprengen.
Durch ihre feinen Sinne und ihre hohe Sensibilität nehmen sie den Menschen in jeder Facette wahr und reagieren auf ihn - und zwar auf den eigentlichen Kern der Person, nicht auf die darübergetünchten, angelernten oder mühsam vorgeschobenen Oberflächengestaltungen!
Es wird oft gesagt, dass Pferde uns Menschen spiegeln. Das tun sie, und zwar in noch viel stärkerem Ausmaß, als wir gemeinhin annehmen. Ich habe über die Jahre immer mehr verstanden, bis in welche Ebenen manche Pferde "ihren" Menschen wahrnehmen und begleiten.
Manche von ihnen sehen manchem von uns mitten ins Herz und tief in die Seele.
Sie sehen, sie verstehen, manchmal nehmen sie zur Kenntnis - aber nie, niemals urteilen sie.
Wenn ihnen etwas nicht gefällt, ziehen sie sich innerlich zurück und wehren dich äußerlich ab.
So wie nicht jeder Mensch sämtliche wunderbare Potentiale unserer Spezies voll ausgeschöpft hat, so haben auch nicht alle Pferde dieses hohe Level der Empathie erreicht. So wie bei uns auch, sind die meisten irgendwo auf dem Weg dahin.
Und wenn eines von diesen Wesen sich mit Ihnen gemeinsam auf den Weg machen will, dann nehmen Sie dieses Angebot unbedingt an!
Ihre Seele wird es Ihnen danken!
Mittwoch, 23. Juni 2010
Sonntag, 2. Mai 2010
Ich habe mir zuletzt über etwas scheinbar so verzopftes wie "Tugend" Gedanken gemacht. Bis zur sprichwörtlichen Treue des Hundes bin ich gekommen, die wir Menschen uns definitiv als ein Beispiel nehmen können. Das heißt ja jetzt nicht, dass wir unkoordiniert sabbernd hinter einem Meister oder sonst einem Guru herrennen sollen oder uns dem mit der lautesten Stimme unterordnen. Aber wenn ich - gemessen an meinen zutiefst menschlichen Parametern - jemanden für gut befunden habe und ihn einen Freund/Partner/Lehrer o.ä. nennen möchte, dann muss auch ich ihm ein "treuer" Weggefährte sein.
Scheint logisch und einfach, oder? Aber dann schauen Sie sich einmal in Ihrem Umkreis um, wie oft Sie auf diese ach so simple, scheinbar grundlegende Tugend treffen.
Eine scheinbar diametral entgegengesetzte Eigenschaft, die wir dennoch integrieren müssen - mein Gott, die Welt ist nunmal eine Hell/Dunkel-Gut/Böse-Nordpol/Südpol-Dualitäts-Polarisations-Nummer, also versuch´gefälligst die Quadratur des Kreises! ;-) -lehrt uns die Katze.
Katzen sind sich selbst genug.
Sicher, Katzen mögen ihre Besitzer und kümmern sich mitunter ganz rührend um sie (ich kann immer ihr warmes Mitgefühl für mich als komplett unfähigen Jäger fühlen, wenn sie mir Mäuseteile in mein Haus schleppen..), aber sie tun das nicht, weil sie müssen, weil ein innerer "Rudelruf" sie bestimmt, sondern nur, weil und wann sie wollen. Was ihnen von manchen Menschen als "Egoismus" ausgelegt wird, ist eigentlich nichts anderes als gelebte Unabhängigkeit. Ein weitestgehend autarkes Geschöpf, das seine Bedürfnisse klar zum Ausdruck bringt.
Wie viel einfacher wäre die menschliche Welt, wenn jeder genau wüsste, wer er ist und was er braucht - und das einfach und ungeschminkt ausdrücken würde!
Ich möchte weder Hunde noch Katzen verherrlichen oder behaupten, dass sie die besseren Menschen sind. Ich habe mich keineswegs vom "ekelhaften, dreckbeladenen Menschen" ab- und dem "reinen, unschuldigen Tierlein" zugewandt! Im Gegenteil, ich finde Menschen, die das tun, hochgradig verdächtig. Ich habe nur gesehen, dass Tiere manche Dinge ganz einfach und selbstverständlich umsetzen, an denen wir Menschen oft scheitern. Und mir scheint es einfach praktischer, Rexi oder Miezi zu beobachten und meine Schlüsse daraus zu ziehen, als den 101 Selbsthilfeschmöker zu lesen und mir dann vor dem Spiegel lange Vorträge zu halten, dass ich wer bin und was wert bin...
Schauen Sie einfach Miezi tief in die Augen, und Sie werden darin lesen "Das bin ich. Das, und nix anderes. Und wer bist Du?"
Scheint logisch und einfach, oder? Aber dann schauen Sie sich einmal in Ihrem Umkreis um, wie oft Sie auf diese ach so simple, scheinbar grundlegende Tugend treffen.
Eine scheinbar diametral entgegengesetzte Eigenschaft, die wir dennoch integrieren müssen - mein Gott, die Welt ist nunmal eine Hell/Dunkel-Gut/Böse-Nordpol/Südpol-Dualitäts-Polarisations-Nummer, also versuch´gefälligst die Quadratur des Kreises! ;-) -lehrt uns die Katze.
Katzen sind sich selbst genug.
Sicher, Katzen mögen ihre Besitzer und kümmern sich mitunter ganz rührend um sie (ich kann immer ihr warmes Mitgefühl für mich als komplett unfähigen Jäger fühlen, wenn sie mir Mäuseteile in mein Haus schleppen..), aber sie tun das nicht, weil sie müssen, weil ein innerer "Rudelruf" sie bestimmt, sondern nur, weil und wann sie wollen. Was ihnen von manchen Menschen als "Egoismus" ausgelegt wird, ist eigentlich nichts anderes als gelebte Unabhängigkeit. Ein weitestgehend autarkes Geschöpf, das seine Bedürfnisse klar zum Ausdruck bringt.
Wie viel einfacher wäre die menschliche Welt, wenn jeder genau wüsste, wer er ist und was er braucht - und das einfach und ungeschminkt ausdrücken würde!
Ich möchte weder Hunde noch Katzen verherrlichen oder behaupten, dass sie die besseren Menschen sind. Ich habe mich keineswegs vom "ekelhaften, dreckbeladenen Menschen" ab- und dem "reinen, unschuldigen Tierlein" zugewandt! Im Gegenteil, ich finde Menschen, die das tun, hochgradig verdächtig. Ich habe nur gesehen, dass Tiere manche Dinge ganz einfach und selbstverständlich umsetzen, an denen wir Menschen oft scheitern. Und mir scheint es einfach praktischer, Rexi oder Miezi zu beobachten und meine Schlüsse daraus zu ziehen, als den 101 Selbsthilfeschmöker zu lesen und mir dann vor dem Spiegel lange Vorträge zu halten, dass ich wer bin und was wert bin...
Schauen Sie einfach Miezi tief in die Augen, und Sie werden darin lesen "Das bin ich. Das, und nix anderes. Und wer bist Du?"
Mittwoch, 28. April 2010
Tugend
In Zeitschriften, Internetforen und im ach so beliebten Stallgassentratsch ist oft von den sogenannten Untugenden des Pferdes die Rede. Unter diesem Begriff subsumieren so unterschiedliche Verhaltensweisen wie Koppen, Weben, Pullen, auf das Gebiß legen, Zungenstrecken, Durchgehen, Steigen, Beissen, Schlagen u.v.m., kurz gesagt alles Verhaltensweisen, die der Mensch im Umgang mit dem Pferd nicht brauchen kann. Dass die meisten dieser "Fehler" von Menschen ausgelöst oder zumindest im Kontakt mit dem Menschen begründet sind, hindert viele nicht daran, die "Schuld" im miesen oder schwachen Charakter des Pferdes zu sehen. Was für ein Schwachsinn - und eine himmelschreiende Ungerechtigkeit obendrein! Aber ich möchte mich gar nicht weiter mit den Untugenden des Menschen abgeben, viel lieber möchte ich mich mit der Tugend beschäftigen - bei Tier und Mensch.
Tugend ist ein seltsam altmodisch anmutender Ausdruck, über den man heutzutage hauptsächlich in der älteren Literatur oder in leicht moralinsauren, religiös angehauchten Werken stolpert.
"Tugend" ist unmodern.
Ich habe vor längerer Zeit einmal einen Artikel gelesen (leider hab ich den Autor vergessen und ich kann mich partout nicht mehr erinnern, wo er erschienen ist - sorry!), in dem sich der Verfasser Gedanken zur Tugend gemacht hat und zu dem Schluß kam, dass in unserer modernen Gesellschaft keineswegs mehr Tugend herrscht als z.B. in einer mittelalterlichen Gemeinschaft - sondern lediglich andere "Tugenden" als erstrebenswert angesehen werden.
Die Tugenden werden einfach mit den Zeitaltern ausgetauscht. Nicht vermehrt.
War dem mittelalterlichen Ritter Treue, Ehre und Mut das höchste Gut, dass jeder anstreben musste, so hatte er gleichzeitig keinerlei Bedenken, seinem Feind eins über den Schädel zu ziehen; das Leben eines unwürdigen Wichtes hatte kaum Wert oder Bedeutung.
Heute sind wir wahnsinnig stolz auf unsere humanitäre Einstellung, wo das Leben des Einzelnen angeblich so viel gilt. (Zumindest dann, wenn der entsprechende Einzelne nicht das Pech hat in einem Land geboren zu sein, dessen politisches oder wirtschaftliches Gebaren unseren Interessen zuwider zu laufen...)
Wir töten unsere Feinde nicht mehr (so leicht). Aber sie in den Medien so richtig fertig zu machen, sie mit Dreck zu bewerfen (ob wahr oder unwahr, spielt dabei eine untergeordnete Rolle), sich zu drehen und zu wenden wie es einem gerade in den Kram passt, dass finden viele gar nicht verwerflich. Jemanden in einer schwierigen Phase im Stich zu lassen, von dem man jahrelang profitiert hat, gilt nicht als unanständig, sondern gar als geschickt; man will ja schließlich "weiterkommen" im Leben. Jedem anständigen Rittersmann käme dabei das Kotzen.
Das bringt mich zu der Frage, ob es soetwas wie "Grundtugenden" gibt, unveränderliche, nicht austauschbare und nicht ersetzbare Parameter, die jede Seele erfüllen muss, wenn sie sich entwickeln möchte.
Ich glaube, ja.
Diese Tugenden haben zwar in jeder Spezies ihre eigenen, ganz typischen Ausprägungen, aber wir können voneinander lernen.
Die Treue des Hundes zum Beispiel ist sprichwörtlich. Ein Mensch, der keine Treue kennt, kann weder Freunschaft noch Liebe oder Familie schätzen. Er kann ja nicht einmal sich selbst treu bleiben, geschweige denn irgendwelchen Grundsätzen oder ethischen Verbindlichkeiten. Er dreht sich mit dem Wind. Was kurzfristig zum Erfolg zu führen scheint, ist langfristig der Untergang. Wenn du kein "treuer Freund" bist, wird sich auch für dich keiner finden, der dich ohne einen Gedanken an persönlichen Profit aus dem Dreck zieht, wenn du´s nötig hast. Das Leben ist absolut folgerichtig und korrekt, man erntet immer früher oder später, was man sät!
Tugend ist ein seltsam altmodisch anmutender Ausdruck, über den man heutzutage hauptsächlich in der älteren Literatur oder in leicht moralinsauren, religiös angehauchten Werken stolpert.
"Tugend" ist unmodern.
Ich habe vor längerer Zeit einmal einen Artikel gelesen (leider hab ich den Autor vergessen und ich kann mich partout nicht mehr erinnern, wo er erschienen ist - sorry!), in dem sich der Verfasser Gedanken zur Tugend gemacht hat und zu dem Schluß kam, dass in unserer modernen Gesellschaft keineswegs mehr Tugend herrscht als z.B. in einer mittelalterlichen Gemeinschaft - sondern lediglich andere "Tugenden" als erstrebenswert angesehen werden.
Die Tugenden werden einfach mit den Zeitaltern ausgetauscht. Nicht vermehrt.
War dem mittelalterlichen Ritter Treue, Ehre und Mut das höchste Gut, dass jeder anstreben musste, so hatte er gleichzeitig keinerlei Bedenken, seinem Feind eins über den Schädel zu ziehen; das Leben eines unwürdigen Wichtes hatte kaum Wert oder Bedeutung.
Heute sind wir wahnsinnig stolz auf unsere humanitäre Einstellung, wo das Leben des Einzelnen angeblich so viel gilt. (Zumindest dann, wenn der entsprechende Einzelne nicht das Pech hat in einem Land geboren zu sein, dessen politisches oder wirtschaftliches Gebaren unseren Interessen zuwider zu laufen...)
Wir töten unsere Feinde nicht mehr (so leicht). Aber sie in den Medien so richtig fertig zu machen, sie mit Dreck zu bewerfen (ob wahr oder unwahr, spielt dabei eine untergeordnete Rolle), sich zu drehen und zu wenden wie es einem gerade in den Kram passt, dass finden viele gar nicht verwerflich. Jemanden in einer schwierigen Phase im Stich zu lassen, von dem man jahrelang profitiert hat, gilt nicht als unanständig, sondern gar als geschickt; man will ja schließlich "weiterkommen" im Leben. Jedem anständigen Rittersmann käme dabei das Kotzen.
Das bringt mich zu der Frage, ob es soetwas wie "Grundtugenden" gibt, unveränderliche, nicht austauschbare und nicht ersetzbare Parameter, die jede Seele erfüllen muss, wenn sie sich entwickeln möchte.
Ich glaube, ja.
Diese Tugenden haben zwar in jeder Spezies ihre eigenen, ganz typischen Ausprägungen, aber wir können voneinander lernen.
Die Treue des Hundes zum Beispiel ist sprichwörtlich. Ein Mensch, der keine Treue kennt, kann weder Freunschaft noch Liebe oder Familie schätzen. Er kann ja nicht einmal sich selbst treu bleiben, geschweige denn irgendwelchen Grundsätzen oder ethischen Verbindlichkeiten. Er dreht sich mit dem Wind. Was kurzfristig zum Erfolg zu führen scheint, ist langfristig der Untergang. Wenn du kein "treuer Freund" bist, wird sich auch für dich keiner finden, der dich ohne einen Gedanken an persönlichen Profit aus dem Dreck zieht, wenn du´s nötig hast. Das Leben ist absolut folgerichtig und korrekt, man erntet immer früher oder später, was man sät!
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