Was bleibt von uns übrig, wenn wir aufhören, Pläne zu schmieden?
Was für ein morgen würde uns erwarten, wenn wir aufhören würden, vom morgen ganz bestimmte Dinge zu erwarten, die von unserer Erfahrung von gestern geprägt sind?
Wer sind wir, wenn wir einfach nur sind, gerade jetzt?
Wie würde sich unser Leben gestalten, wenn wir aufhören würden, es andauernd im viel zu kleinen Rahmen unserer Gedanken selbst zu gestalten?
Was sagt dir das Leben, wenn es durch eine vollkommen unerwartete Wendung all deine Pläne durchkreuzt und damit die ganzen durchwachten, durchgrübelten, durchplanten Nächte der letzten Jahre ad absurdum führt?
Was würde dir dein Gegenüber sagen, wenn du nicht davon ausgehen würdest, dass du ja schon weißt, was jetzt kommt?
Was ist der Unterschied zwischen Zielen und Plänen?
Und zwischen Zuversicht und Erwartung?
Was gibst du mir, wenn ich nichts mehr von dir verlange?
Die Quantenphysik zeigt, dass die Erwartungen des Beobachters den Ausgang des Experiments beeinflussen.
Was, wenn der Beobachter keine Erwartung mehr hat und einfach nur....wahrnimmt?
Sonntag, 30. Juni 2013
Sonntag, 23. Juni 2013
Pioniergeist
Hans Hass mit den Haien. Hans Hass auf Unterwasserexpedition. Hans Hass, der erste "freischwimmende" Taucher mit Atemgerät. Hans Hass und ein Haufen sympathische Verrückte auf einem Forschungsschiff.
Schwarzweißbilder aus einem alten Buch, dass mir vor 35 Jahren eine alte Dame, deren Dackel eng mit meinem Dackel befreundet war, geliehen hat.
Ein kleines Mädchen, dass damals beschloss, Forscherin zu werden. Und Entdeckerin.
Und später Ärztin. Und Heilerin. Und Archäologin. Ein paar Sachen davon bin ich geworden.
Du sagst mir, dass du dir mit 35 ein Herz gefasst hast und dein ganzes Leben neu gestaltet hast. Du hast einen Weg hinaus aus dem alltäglichen Schwachsinn und hinein in eine gelebte Spiritualität gefunden. Jetzt, mehr als zehn Jahre später, hast du alles erreicht, was du dir damals gewünscht hast. Was soll jetzt noch kommen, fragst du mich, noch ein bisschen die Sterne betrachten und dann den Deckel zu.
Hans Hass mit 89 Jahren bei einem Tauchgang im Meer. Hans Hass, der uralte Mann, der entgegen der Absprache mitten unter die Haie schwimmt.
Hans Hass auf die Frage, wie er sich all die Jahre seinen Enthusiasmus erhalten hat: "Ich hab' mich immer für die Dinge interessiert, für die sich sonst fast keiner interessiert."
Er hat sich neue Fragen gestellt und neue Antworten gefunden. Es war ihm offenbar ganz egal, was irgendwer sonst davon dachte.
Ich weiß nicht, was der Herr Hass für ein Mensch war, aber er war durchdrungen von einem gewaltigen Pioniergeist. Und der hat ihn nicht nur ständig schneller-höher-weiter getrieben, sondern seine Sicht auf die Welt geprägt und - verändert.
Aus dem Abenteurer mit dem Fischspeer in der Hand wurde ein Forscher, aus dem Forschergeist entstand eine so gewaltige Liebe zum Meer, dass sie ihn dazu trieb, die Erde und ihre Lebewesen von Grund auf und prinzipiell verstehen zu wollen. Er wurde Tier- und Naturschützer und ein recht philosophischer alter Herr.
Aber was er immer blieb, war ein Kind, das mit großen Zum-aller-ersten-Mal-Augen die Wunder dieser Welt bestaunt.
Noch ein bisschen die Sterne betrachten und den Deckel zu...
Ich wünschte, du würdest dich an deine Zum-aller-ersten-Mal-Augen erinnern, mein Freund.
Manchmal zieht sich der Marianengraben durch den Pazifik deiner Seele und der Mount Everest türmt sich in deinem Herzen.
Wie wäre es, wenn du einfach aufhörst, den Blues zu singen darüber, dass der alte Weg, der dich immerhin an dein damals gewähltes Ziel gebracht hat, nicht weiter führt?
Wie wäre es, wenn du nach dem Beginn des neuen Weges Ausschau hältst, vielleicht an Orten "für die sich sonst fast keiner interessiert"?
Wie wäre es, wenn du dich daran erinnerst, das du ein Pionier bist bei der Eroberung deines eigenen Landes, und das dein Claim erst gesteckt ist, wenn dein Herz vollkommen eins geworden ist mit den Landschaften deiner Seele?
Was, wenn ich dir sage, dass ich dich auf halbem Wege unter einem verdorrten Busch sitzen sah, mit einem schicksalsergebenen Lächeln auf den Lippen und der erstaunten Frage in den Augen, ob das dein Bodhibaum sei?
Ich bitt' dich, steh' auf!
Es gilt, noch diese ganze Welt zu entdecken, und die nächste...
Und wenn du das nächste mal zu den Sternen schaust, dann bitte dein Herz um die alte Seekarte, die dir den Weg weist und dann befiehl dem Steuermann in deinem Kopf Kurs zu setzen zu neuen Ufern...mögen sie sein wo auch immer du möchtest.
Schwarzweißbilder aus einem alten Buch, dass mir vor 35 Jahren eine alte Dame, deren Dackel eng mit meinem Dackel befreundet war, geliehen hat.
Ein kleines Mädchen, dass damals beschloss, Forscherin zu werden. Und Entdeckerin.
Und später Ärztin. Und Heilerin. Und Archäologin. Ein paar Sachen davon bin ich geworden.
Du sagst mir, dass du dir mit 35 ein Herz gefasst hast und dein ganzes Leben neu gestaltet hast. Du hast einen Weg hinaus aus dem alltäglichen Schwachsinn und hinein in eine gelebte Spiritualität gefunden. Jetzt, mehr als zehn Jahre später, hast du alles erreicht, was du dir damals gewünscht hast. Was soll jetzt noch kommen, fragst du mich, noch ein bisschen die Sterne betrachten und dann den Deckel zu.
Hans Hass mit 89 Jahren bei einem Tauchgang im Meer. Hans Hass, der uralte Mann, der entgegen der Absprache mitten unter die Haie schwimmt.
Hans Hass auf die Frage, wie er sich all die Jahre seinen Enthusiasmus erhalten hat: "Ich hab' mich immer für die Dinge interessiert, für die sich sonst fast keiner interessiert."
Er hat sich neue Fragen gestellt und neue Antworten gefunden. Es war ihm offenbar ganz egal, was irgendwer sonst davon dachte.
Ich weiß nicht, was der Herr Hass für ein Mensch war, aber er war durchdrungen von einem gewaltigen Pioniergeist. Und der hat ihn nicht nur ständig schneller-höher-weiter getrieben, sondern seine Sicht auf die Welt geprägt und - verändert.
Aus dem Abenteurer mit dem Fischspeer in der Hand wurde ein Forscher, aus dem Forschergeist entstand eine so gewaltige Liebe zum Meer, dass sie ihn dazu trieb, die Erde und ihre Lebewesen von Grund auf und prinzipiell verstehen zu wollen. Er wurde Tier- und Naturschützer und ein recht philosophischer alter Herr.
Aber was er immer blieb, war ein Kind, das mit großen Zum-aller-ersten-Mal-Augen die Wunder dieser Welt bestaunt.
Noch ein bisschen die Sterne betrachten und den Deckel zu...
Ich wünschte, du würdest dich an deine Zum-aller-ersten-Mal-Augen erinnern, mein Freund.
Manchmal zieht sich der Marianengraben durch den Pazifik deiner Seele und der Mount Everest türmt sich in deinem Herzen.
Wie wäre es, wenn du einfach aufhörst, den Blues zu singen darüber, dass der alte Weg, der dich immerhin an dein damals gewähltes Ziel gebracht hat, nicht weiter führt?
Wie wäre es, wenn du nach dem Beginn des neuen Weges Ausschau hältst, vielleicht an Orten "für die sich sonst fast keiner interessiert"?
Wie wäre es, wenn du dich daran erinnerst, das du ein Pionier bist bei der Eroberung deines eigenen Landes, und das dein Claim erst gesteckt ist, wenn dein Herz vollkommen eins geworden ist mit den Landschaften deiner Seele?
Was, wenn ich dir sage, dass ich dich auf halbem Wege unter einem verdorrten Busch sitzen sah, mit einem schicksalsergebenen Lächeln auf den Lippen und der erstaunten Frage in den Augen, ob das dein Bodhibaum sei?
Ich bitt' dich, steh' auf!
Es gilt, noch diese ganze Welt zu entdecken, und die nächste...
Und wenn du das nächste mal zu den Sternen schaust, dann bitte dein Herz um die alte Seekarte, die dir den Weg weist und dann befiehl dem Steuermann in deinem Kopf Kurs zu setzen zu neuen Ufern...mögen sie sein wo auch immer du möchtest.
Dienstag, 11. Juni 2013
Luxusgeschöpfe
Der graue Kater starrt mich empört an und verzieht angeekelt das Gesicht.
"Spinnst Du?! Ist dir wohl nicht gut genug, das Katzenfutter aus dem Supermarkt!" herrsche ich ihn an.
Ich hab einen harten Tag hinter mir, viele Ställe, viele Pferde, keine Minute für mich.
Keine Zeit, im gewohnten Geschäft das gewohnte Fressi für den Herrn Katz zu besorgen, nur noch schnell rein in den Laden und eine Dose Katzen-Irgendwas.
Ist Ihro Gnaden nicht gut genug.
Ihm, der von einer unbekannten Mutter in einem unbekannten Rinnstein in eine feindliche Welt geboren wurde. Der sich zumeist alleine durchschlagen musste und der irgendwann vom Leben an unsere Gestade gespült wurde, wo ihm ein Heim, Pflege und gegebenenfalls homöopathische Versorgung (weißt schon, die anderen zahlen ein Schweinegeld dafür beim Heilpraktiker!) zuteil wird.
Und jetzt ist dem Herrn das Normal-Futter nicht gut genug!
Schimpfend nehm' ich die Schüssel und knall sie dem Mops vor die Nase. Dem ist's wurscht (obzwar in Marbella in der Marmorvilla einer edlen Hunderetterin aufgezogen, gell!), der frisst alles.
Unter Zerfetzungen des Charakters des mittlerweile laut mauzenden Parvenus finde ich in der hintersten Ecke des Futterkastels noch eine Dose Edelspeisung (die, die man laut Werbung am besten mit einem Sträußlein Petersilie serviert...) und reiche sie ihm sarkastisch auf einem Porzellantellerchen.
Kopfschüttelnd dreh ich mich um, da ruft mein Mann aus der Küche: "Ich brauch heut was Gutes, ich mach einen Prosecco auf. Willst auch einen Schluck?"
"Sicher!" brüll ich zurück. "Und nimm den guten aus Italien, nicht das G'schloder aus dem Supermarkt!"
"Spinnst Du?! Ist dir wohl nicht gut genug, das Katzenfutter aus dem Supermarkt!" herrsche ich ihn an.
Ich hab einen harten Tag hinter mir, viele Ställe, viele Pferde, keine Minute für mich.
Keine Zeit, im gewohnten Geschäft das gewohnte Fressi für den Herrn Katz zu besorgen, nur noch schnell rein in den Laden und eine Dose Katzen-Irgendwas.
Ist Ihro Gnaden nicht gut genug.
Ihm, der von einer unbekannten Mutter in einem unbekannten Rinnstein in eine feindliche Welt geboren wurde. Der sich zumeist alleine durchschlagen musste und der irgendwann vom Leben an unsere Gestade gespült wurde, wo ihm ein Heim, Pflege und gegebenenfalls homöopathische Versorgung (weißt schon, die anderen zahlen ein Schweinegeld dafür beim Heilpraktiker!) zuteil wird.
Und jetzt ist dem Herrn das Normal-Futter nicht gut genug!
Schimpfend nehm' ich die Schüssel und knall sie dem Mops vor die Nase. Dem ist's wurscht (obzwar in Marbella in der Marmorvilla einer edlen Hunderetterin aufgezogen, gell!), der frisst alles.
Unter Zerfetzungen des Charakters des mittlerweile laut mauzenden Parvenus finde ich in der hintersten Ecke des Futterkastels noch eine Dose Edelspeisung (die, die man laut Werbung am besten mit einem Sträußlein Petersilie serviert...) und reiche sie ihm sarkastisch auf einem Porzellantellerchen.
Kopfschüttelnd dreh ich mich um, da ruft mein Mann aus der Küche: "Ich brauch heut was Gutes, ich mach einen Prosecco auf. Willst auch einen Schluck?"
"Sicher!" brüll ich zurück. "Und nimm den guten aus Italien, nicht das G'schloder aus dem Supermarkt!"
Sonntag, 9. Juni 2013
Qigong mit schwarzer Katze
Viertel nach Sechs. Ein wunderschöner Frühsommermorgen. Die Rosen strotzen vor Knospen, die alle eben aufbrechen wollen, winzige Mücken tanzen in den ersten Sonnenstrahlen, alles ist so friedlich und still.
Mich hält nichts mehr im Bett, ich will hinaus in meinen Garten und diese zauberhafte Stimmung genießen.
Die Füße im taufrischen Gras, der frische Wind auf der Haut, der Rest der Mischpoche noch im Tiefschlaf im Bett, beschließe ich, dass das genau der richtige Moment für ein paar Qigongübungen ist.
Tief einatmen, die Arme nehmen die Energie der Erde auf, laaangsam ausatmen, die Arme senken sich im Zeitlupentempo, tief einatmen, der Mops schnarcht im Gras, auuuuusatmen...
Mir wird ganz warm ums Herz, Zufriedenheit in jeder Faser meines Körpers.
Ein Schnurren kommt immer näher, und als ich die Augen wieder aufmache, hat sich die kleine schwarze Katze neben mir niedergelassen. Franz-von Assisis-Feeling, aber echt!
Ich denke bei mir "ein paar anspruchsvollere Übungen können nicht schaden" und versuche mich zu erinnern, was wir alles so gelernt haben (und wobei ich besonders gewackelt habe).
Ah ja, da war doch diese Übung, jetzt hab ich schon wieder den Namen vergessen, diese Chinesen haben ja immer so poetische Bezeichnungen, die Arme falten sich vor der Brust wie zum Gebet, das eine Bein wird - selbstverständlich im Schneckentempo - gebeugt vor dem Körper angehoben und dann ganz langsam nach hinten geführt und ausgestreckt, dann haaaalten, dann kontrolliert und selbstverständlich in Zeitlupe saaaanft wieder absetzen. Die Atmung begleitet natürlich (?!!!!) rhythmisch und gleichmäßig die Bewegung des Körpers. Vermutlich heißt die Übung irgendwas in der Art von "Der einbeinige Mönch begrüßt die Sonne". Oder so.
Mein erster Versuch endet in etwas, was meine oftmals schnippische Freundin Esther bestenfalls als "Hundsattitüde" bezeichnen hätte. Ich widme den Erstversuch dem Hund ("Der schnorchelnde Mops hebt das Bein und grüßt pinkelnd den Baum") und versuch's nochmal, mit etwas mehr Konzentration und einem Hauch von Körperspannung (ist prinzipiell ja nie verkehrt beim Ein-Bein-Stand...)
Die Arme vor die Brust, Handflächen aufeinander, Oberkörper aufgerichtet, das Bein nach vorne Heben, nicht so lasch, etwas höher bitt'schön...da kitzelt mich doch etwas...
Direkt unter meinem Fuß steht die kohlrabenschwarze Minimiez, drückt ihr Katzenköpfchen gegen meine Fußsohle, stemmt sich schließlich mit ihrem ganzen kleinen Körper dagegen und schiebt mein Bein nach oben. Jetzt nur nicht wackeln, denk ich, und zieh vorsichtig meinen Fuß über den Rücken des Kätzchens nach hinten, den dünnen langen Schwanz entlang nach oben, dann das Bein nach hinten ausstrecken, um Gottes Willen nicht umfallen, und stehen, stehen, stehen, aaaatmen, mein Gott, das geht ja!!!!!
Mein Personal Trainer beißt mir liebevoll in den Knöchel meines Standbeines - vermutlich will sie mich an mehr Stabilität gemahnen - und verschwindet dann, nicht ohne eine letzte über die Schulter gemauzte Belehrung, im Gebüsch.
Besten Dank! Und das alles für ein Schälchen Katzenfutter pro Tag....
Mich hält nichts mehr im Bett, ich will hinaus in meinen Garten und diese zauberhafte Stimmung genießen.
Die Füße im taufrischen Gras, der frische Wind auf der Haut, der Rest der Mischpoche noch im Tiefschlaf im Bett, beschließe ich, dass das genau der richtige Moment für ein paar Qigongübungen ist.
Tief einatmen, die Arme nehmen die Energie der Erde auf, laaangsam ausatmen, die Arme senken sich im Zeitlupentempo, tief einatmen, der Mops schnarcht im Gras, auuuuusatmen...
Mir wird ganz warm ums Herz, Zufriedenheit in jeder Faser meines Körpers.
Ein Schnurren kommt immer näher, und als ich die Augen wieder aufmache, hat sich die kleine schwarze Katze neben mir niedergelassen. Franz-von Assisis-Feeling, aber echt!
Ich denke bei mir "ein paar anspruchsvollere Übungen können nicht schaden" und versuche mich zu erinnern, was wir alles so gelernt haben (und wobei ich besonders gewackelt habe).
Ah ja, da war doch diese Übung, jetzt hab ich schon wieder den Namen vergessen, diese Chinesen haben ja immer so poetische Bezeichnungen, die Arme falten sich vor der Brust wie zum Gebet, das eine Bein wird - selbstverständlich im Schneckentempo - gebeugt vor dem Körper angehoben und dann ganz langsam nach hinten geführt und ausgestreckt, dann haaaalten, dann kontrolliert und selbstverständlich in Zeitlupe saaaanft wieder absetzen. Die Atmung begleitet natürlich (?!!!!) rhythmisch und gleichmäßig die Bewegung des Körpers. Vermutlich heißt die Übung irgendwas in der Art von "Der einbeinige Mönch begrüßt die Sonne". Oder so.
Mein erster Versuch endet in etwas, was meine oftmals schnippische Freundin Esther bestenfalls als "Hundsattitüde" bezeichnen hätte. Ich widme den Erstversuch dem Hund ("Der schnorchelnde Mops hebt das Bein und grüßt pinkelnd den Baum") und versuch's nochmal, mit etwas mehr Konzentration und einem Hauch von Körperspannung (ist prinzipiell ja nie verkehrt beim Ein-Bein-Stand...)
Die Arme vor die Brust, Handflächen aufeinander, Oberkörper aufgerichtet, das Bein nach vorne Heben, nicht so lasch, etwas höher bitt'schön...da kitzelt mich doch etwas...
Direkt unter meinem Fuß steht die kohlrabenschwarze Minimiez, drückt ihr Katzenköpfchen gegen meine Fußsohle, stemmt sich schließlich mit ihrem ganzen kleinen Körper dagegen und schiebt mein Bein nach oben. Jetzt nur nicht wackeln, denk ich, und zieh vorsichtig meinen Fuß über den Rücken des Kätzchens nach hinten, den dünnen langen Schwanz entlang nach oben, dann das Bein nach hinten ausstrecken, um Gottes Willen nicht umfallen, und stehen, stehen, stehen, aaaatmen, mein Gott, das geht ja!!!!!
Mein Personal Trainer beißt mir liebevoll in den Knöchel meines Standbeines - vermutlich will sie mich an mehr Stabilität gemahnen - und verschwindet dann, nicht ohne eine letzte über die Schulter gemauzte Belehrung, im Gebüsch.
Besten Dank! Und das alles für ein Schälchen Katzenfutter pro Tag....
Samstag, 8. Juni 2013
..."um zu" oder Die Ebenen der Absicht
Unser Verstand ist ein wirklich wertvolles Instrument zum Erfassen und Lösen von Problemen.
Solange WIR ihn benützen und nicht ER uns.
Jeder kennt diesen Moment: Das Leben stellt dir eine Herausforderung, der du mit deinen üblichen Methoden und Werkzeugen nicht begegnen kannst, da sie in diesem speziellen Fall wirkungslos sind. Also fängst du an, die Situation zu analysieren. Dann überlegst du, was du tun oder lassen könntest um die Lage zu "bereinigen", d.h. letztlich möglichst schnell alles in einen Zustand zu überführen, der für dich angenehm und unproblematisch ist.
Lästigerweise funktioniert das in gewissen Fällen nicht. Also denken wir intensiver nach, holen uns Rat, probieren andere Lösungsansätze. Oft ist damit der Bann gebrochen. Aber dann gibt es noch diese gewissen Dinge, die sich als vollkommen lösungsresistent erweisen....
Unsere Pferde sind Meister darin, uns mit solchen Geschichten zu konfrontieren.
Während sie unbeirrt den Impulsen aus der Tiefe ihres Wesens folgen -was auch immer das sein mag, oft konfrontiert es uns mit extrem belastenden, emotionsgeladenen Situationen - beginnen wir uns in unserem eigenen Gedankenkarussell zu drehen, bis uns schwindlig wird. Die Gehirnakrobatik bekommt einen Eigendynamik, die Denkerei beginnt mitunter sogar, uns den Schlaf zu rauben. Wir sind nicht mehr Herr über unser Denken, sondern der Verstand hat uns die Karotte vor die Nase gehalten, dass er der einzige sei, der uns - in dieser "verzweifelten Lage" - noch Rettung und Lösung bringen könne. Und wir Esel folgen ihm in blindem Vertrauen, obwohl sich nichts in die richtige Richtung bewegt, obwohl unsere Lebensfreude schon arg gelitten hat, obwohl wir mittlerweile "alles probieren" und letztlich in blindem Aktionismus irgendwas tun. Manche suchen ihr Heil in der 25-sten Trainingsmethode, andere haben eine Zusatzfuttermittelliste die sich liest wie das who-is-who der Gesamtheit der möglichen Nahrungsergänzungsstoffe, wieder andere beschäftigen eine Heerschar von Therapeuten... Das Ausmaß der Verzweiflung steht dabei in direkt proportionalem Verhältnis zu den "Hab-ich-schon-Probiert"s.
Wir wollen etwas TUN, UM die Lage ZU bereinigen.
Das ist unsere Absicht, dazu verwenden wir unsere geistige i.e. verstandesmäßige Kapazität. Funktioniert ja auch oft.
Was aber, wenn nicht? Warum machen wir weiter, immer auf dieselbe Art und Weise?
Eine Definition von Verrücktheit besagt, dass etwas immer wieder auf dieselbe Art versucht wird, obwohl offensichtlich ist, dass es so nicht funktioniert...
Unser Verstand hat uns - Hand in Hand mit unserem Ego, das den Wahn in uns nährt, wir hätten prinzipiell mit unserem Kopf die Kontrolle über das Leben und seine Geschehnisse - so die Sicht vernebelt, dass wir gar nicht mehr darauf kommen, einen andere Ebene unseres Wesens einzubeziehen.
Unsere emotionale, seelische und spirituelle Kompetenz wird weder abgefragt und noch ausgebaut.
Dabei können wir auf all diesen Wegen unser Pferd viel besser erreichen als mit dem Hirn!
Allerdings muss ich nun meine Absicht, quasi die Prämisse für mein Handeln, überprüfen. Denn wenn sich eine Geschichte als so hartnäckig erweist, kann es sein, dass mein Bestreben ("es soll alles wieder so sein wie vorher" oder "ich will einfach meine Ruhe und mich wieder entspannen") das eigentliche Ziel weit verfehlt. Also einen Stock tiefer, in die emotionale Schiene: "Ich will wissen, wie du dich fühlst, denn dann kann ich dich verstehen." Das ist etwas, das sehr viele Pferd schon enorm glücklich macht. Der Moment, in dem ihr Mensch sich wirklich auf sie einlässt und sein Herz aufmacht, ist für sie das, worauf sie so lange gewartet haben. Viele, viele Dinge werden auf dieser Ebene aufgelöst und es ist für mich immer wieder ein besonderer, so berührender Moment bei meiner Arbeit, wenn ich das miterleben darf.
Die Frage, die du hier gestellt hast, heißt eigentlich "WER BIST DU?"
Und aus ganzem Herzen gestellt, eröffnet sie den Fluss des Mitfühlens, der die Basis der liebevollen Verbindung zwischen den Lebewesen ist.
Aber ab und zu können wir mit unsern Pferden noch weiter gehen. Da ist noch etwas, das uns weit über die Grenzen der Kommunikation zwischen zwei Spezies hinaus trägt. Auf dieser Ebene geht meine Absicht nicht mehr in Richtung von verstehen oder fühlen. Vielleicht könnte man sagen, dass sich hier alle Absicht auflöst. Das Tor zu diesem Zustand öffnet die Frage "WAS BIST DU?"
Wenn Mensch und Tier zusammen dieses Tor durchschreiten, löst sich alles auf.
Keine Gedanken, keine Fragen, keine Absicht mehr. Nicht einmal mehr ein Du und Ich.
Mir sind diese Momente heilig. Da ist nur mehr das Leben an sich. Reines Sein.
Ich durfte in den letzten Wochen einige solche Augenblicke erleben. Manche sagen, dass sei die Energie der Zeit, die diese Verbindung zwischen den Lebewesen begünstigt.
Wenn es so ist, dann leben wir in einer guten, in einer großen Zeit. Wir sollten ihr Geschenk annehmen und unsere Möglichkeiten ausschöpfen.
Manchmal muss man einfach aufs Ganze gehen, um mitten im Honigtopf zu landen.
Solange WIR ihn benützen und nicht ER uns.
Jeder kennt diesen Moment: Das Leben stellt dir eine Herausforderung, der du mit deinen üblichen Methoden und Werkzeugen nicht begegnen kannst, da sie in diesem speziellen Fall wirkungslos sind. Also fängst du an, die Situation zu analysieren. Dann überlegst du, was du tun oder lassen könntest um die Lage zu "bereinigen", d.h. letztlich möglichst schnell alles in einen Zustand zu überführen, der für dich angenehm und unproblematisch ist.
Lästigerweise funktioniert das in gewissen Fällen nicht. Also denken wir intensiver nach, holen uns Rat, probieren andere Lösungsansätze. Oft ist damit der Bann gebrochen. Aber dann gibt es noch diese gewissen Dinge, die sich als vollkommen lösungsresistent erweisen....
Unsere Pferde sind Meister darin, uns mit solchen Geschichten zu konfrontieren.
Während sie unbeirrt den Impulsen aus der Tiefe ihres Wesens folgen -was auch immer das sein mag, oft konfrontiert es uns mit extrem belastenden, emotionsgeladenen Situationen - beginnen wir uns in unserem eigenen Gedankenkarussell zu drehen, bis uns schwindlig wird. Die Gehirnakrobatik bekommt einen Eigendynamik, die Denkerei beginnt mitunter sogar, uns den Schlaf zu rauben. Wir sind nicht mehr Herr über unser Denken, sondern der Verstand hat uns die Karotte vor die Nase gehalten, dass er der einzige sei, der uns - in dieser "verzweifelten Lage" - noch Rettung und Lösung bringen könne. Und wir Esel folgen ihm in blindem Vertrauen, obwohl sich nichts in die richtige Richtung bewegt, obwohl unsere Lebensfreude schon arg gelitten hat, obwohl wir mittlerweile "alles probieren" und letztlich in blindem Aktionismus irgendwas tun. Manche suchen ihr Heil in der 25-sten Trainingsmethode, andere haben eine Zusatzfuttermittelliste die sich liest wie das who-is-who der Gesamtheit der möglichen Nahrungsergänzungsstoffe, wieder andere beschäftigen eine Heerschar von Therapeuten... Das Ausmaß der Verzweiflung steht dabei in direkt proportionalem Verhältnis zu den "Hab-ich-schon-Probiert"s.
Wir wollen etwas TUN, UM die Lage ZU bereinigen.
Das ist unsere Absicht, dazu verwenden wir unsere geistige i.e. verstandesmäßige Kapazität. Funktioniert ja auch oft.
Was aber, wenn nicht? Warum machen wir weiter, immer auf dieselbe Art und Weise?
Eine Definition von Verrücktheit besagt, dass etwas immer wieder auf dieselbe Art versucht wird, obwohl offensichtlich ist, dass es so nicht funktioniert...
Unser Verstand hat uns - Hand in Hand mit unserem Ego, das den Wahn in uns nährt, wir hätten prinzipiell mit unserem Kopf die Kontrolle über das Leben und seine Geschehnisse - so die Sicht vernebelt, dass wir gar nicht mehr darauf kommen, einen andere Ebene unseres Wesens einzubeziehen.
Unsere emotionale, seelische und spirituelle Kompetenz wird weder abgefragt und noch ausgebaut.
Dabei können wir auf all diesen Wegen unser Pferd viel besser erreichen als mit dem Hirn!
Allerdings muss ich nun meine Absicht, quasi die Prämisse für mein Handeln, überprüfen. Denn wenn sich eine Geschichte als so hartnäckig erweist, kann es sein, dass mein Bestreben ("es soll alles wieder so sein wie vorher" oder "ich will einfach meine Ruhe und mich wieder entspannen") das eigentliche Ziel weit verfehlt. Also einen Stock tiefer, in die emotionale Schiene: "Ich will wissen, wie du dich fühlst, denn dann kann ich dich verstehen." Das ist etwas, das sehr viele Pferd schon enorm glücklich macht. Der Moment, in dem ihr Mensch sich wirklich auf sie einlässt und sein Herz aufmacht, ist für sie das, worauf sie so lange gewartet haben. Viele, viele Dinge werden auf dieser Ebene aufgelöst und es ist für mich immer wieder ein besonderer, so berührender Moment bei meiner Arbeit, wenn ich das miterleben darf.
Die Frage, die du hier gestellt hast, heißt eigentlich "WER BIST DU?"
Und aus ganzem Herzen gestellt, eröffnet sie den Fluss des Mitfühlens, der die Basis der liebevollen Verbindung zwischen den Lebewesen ist.
Aber ab und zu können wir mit unsern Pferden noch weiter gehen. Da ist noch etwas, das uns weit über die Grenzen der Kommunikation zwischen zwei Spezies hinaus trägt. Auf dieser Ebene geht meine Absicht nicht mehr in Richtung von verstehen oder fühlen. Vielleicht könnte man sagen, dass sich hier alle Absicht auflöst. Das Tor zu diesem Zustand öffnet die Frage "WAS BIST DU?"
Wenn Mensch und Tier zusammen dieses Tor durchschreiten, löst sich alles auf.
Keine Gedanken, keine Fragen, keine Absicht mehr. Nicht einmal mehr ein Du und Ich.
Mir sind diese Momente heilig. Da ist nur mehr das Leben an sich. Reines Sein.
Ich durfte in den letzten Wochen einige solche Augenblicke erleben. Manche sagen, dass sei die Energie der Zeit, die diese Verbindung zwischen den Lebewesen begünstigt.
Wenn es so ist, dann leben wir in einer guten, in einer großen Zeit. Wir sollten ihr Geschenk annehmen und unsere Möglichkeiten ausschöpfen.
Manchmal muss man einfach aufs Ganze gehen, um mitten im Honigtopf zu landen.
Mittwoch, 5. Juni 2013
...ich treff dich dort
jenseits von gut und böse
abseits des weges
unserer ideen
darüber was richtig ist und falsch
da wächst ein feld -
ich treff dich dort
unserer ideen
darüber was richtig ist und falsch
da wächst ein feld -
ich treff dich dort
Elisabeth Wendt, Amor vincit omnia et nos cedamus amori (Blog), nach einem Gedicht von Rumi
So treffend, so klar formuliert wie hier von meiner besten Freundin Nira (Elisabeth; übersetzt von einem Gedicht des persischen Dichters Rumi), klingt es, als müsste man nur ein paar kleine Schritte machen und schon begegnet man sich selbst und dem anderen auf dem freien Feld des Lebens.
Ich denke, so ist es letztendlich auch. Die Wahrheit liegt meist nur einen Steinwurf von uns entfernt.
Das Problem ist, dass wir meist nicht einmal bemerken, dass wir uns alte, ausgetretene Pfade entlangschleppen. Wir haben diese Wege so sehr als einen Teil unseres Wesens akzeptiert, dass wir ihre Existenzberechtigung nie mehr überprüft haben. Wir haben sie einfach als unantastbare Prämissen für unser Denken, Fühlen und Handeln eingesetzt und über die Jahre vergessen, dass wir uns die Grenzen unseres Spielraumes ja irgendwann selbst gesetzt haben. In bester Absicht und nach bestem Wissen und Gewissen...und genau unserem damaligen Entwicklungsstand entsprechend.
Und wie die Jahre so ins Land gehen und das Leben uns mit immer neuen Anforderungen, Herausforderungen und Erkenntnissen konfrontiert, verändern wir uns, dehnen uns, wollen wachsen und eine andere Form annehmen. Doch eingequetscht in das nun zu enge Korsett unserer Denkmuster von einst im Mai können wir uns nicht ausbreiten. Wir stoßen permanent an unsichtbare Grenzen und das verursacht Schmerz. Und da wir die einengenden Begrenzungen unserer Konzepte und altgedienten Vorstellungen so sehr verinnerlicht haben, blendet unser Verstand sie einfach aus. Damit sind sie unserem inneren Auge, unserem Bewusstsein unsichtbar geworden und wir verstehen einfach nicht, warum wir wieder und wieder an die Schmerzgrenze gelangen oder - selbst wenn es gerade nicht weh tut - uns ein unterschwelliges Gefühl von Enge und Unwohlsein begleitet. Unser Unterbewusstsein vermerkt, dass da etwas nicht stimmt und - obzwar es das Problem nicht benennen kann - schickt es uns Nachricht von den Ungereimtheiten durch unsere Gefühle.
Wenn wir beginnen mit unserem Bewusstsein der emotionalen Fährte zu folgen, die unser Unterbewusstes uns gelegt hat, nimmt unser Blick irgendwann den Weg wieder wahr. Plötzlich wird die ausgetretene Spur, der wir mit gesenktem Kopf und Tunnelblick wie auf Autopilot folgen, sichtbar, unsere eigenen Fußstapfen von vor so langer Zeit. Heben wir dann den Kopf, fällt uns die blühende Landschaft nebenan auf, das Feld unserer ungenutzten Möglichkeiten, das da links und rechts von unserer Strecke wächst. Wie aus einem viel zu langen Schlaf erwacht schauen wir uns um und entdecken tausend neue Horizonte, die es zu entdecken gibt.
Nur noch drei, vier Schritte und ich bahne mir meinen neuen, noch nie beschrittenen Pfad durch die goldgelben Kornfelder dessen, was ich auch alles bin.
Für Nira
Montag, 3. Juni 2013
Beim nächsten Pferd wird alles besser...
Um etwas zu überwinden, um es tatsächlich hinter dir zu lassen,
musst du es erst völlig durchdringen und ganz in Besitz nehmen.
Sonst ist es kein Hinter-Dir-Lassen - sondern eine Flucht.
Und die Geschichte heftet sich an deine Fährte wie ein Raubtier an die Spur seiner Beute.
Vor mir steht eine Damen mittleren Alters, freundlich, intelligent - und völlig entnervt.
"Da hab' ich extra mein vorheriges Pferd verkauft, weil es einfach so anstrengend und unmöglich war, und jetzt fängt DER auch so an...das ist doch nicht zu fassen!"
Eigentlich ein Klassiker.
Das Pferd macht eigenartige/verrückte/gefährliche Sachen, man versucht gegenzusteuern, man leidet, man kämpft...und gibt schließlich auf und trennt sich von dem unmöglichen Tier. Überzeugt davon, beim letzten Mal die falsche Wahl getroffen zu haben, macht man sich voll Enthusiasmus auf die Suche nach einem neuen Pferd, sucht es danach aus, dass es die unerwünschten Eigenschaften des Vorgängers bestimmt nicht hat - und landet trotzdem wieder an einem Punkt, an dem das Tier irgendwelche unbequemen, unerwünschten, anstrengenden und frustrierenden Verhaltensweisen zeigt.
Abgesehen davon, dass es manchmal einfache, logische Erklärungen für die anstehenden Probleme gibt (so z.B. dass es nicht wirklich selten vorkommt, dass der erst 8-jährig kastrierte Bursche, der seine Jugend mit anderen wilden Kerls auf der Hengstweide verbracht hat, auch später, als Wallach, im Herdenverband ein überaus dominantes und evtl. grobes Sozialverhalten zeigt) gibt es auch eine subtilere Ebene, auf der die Weiterführung von bestimmten Themen stattfindet.
Es geht dabei um eine Erscheinung, die oft mit dem sog. Gesetz der Resonanz beschrieben wird.
Das bedeutet, dass etwas in dir aus für deinen Verstand zumeist völlig unerfindlichen Gründen bestimmte Situationen, Dramen, Gefühle usw. magisch anzieht wie das Licht die Motten.
Gewisse noch ungeklärte Strukturen in deinem Inneren senden quasi bestimmte Energiefrequenzen aus, die ähnliche Schwingungen anziehen, die also mit Lebewesen oder Situationen in Resonanz geht, die an demselben Thema dran sind.
Eigentlich eine gute Sache, denn nur durch das tatsächliche Verstehen und durch das vollkommene Durchdringen der Hintergründe in deinem Inneren kannst du diese energetischen Knoten ein für alle mal lösen. Und davor hat dich die Geschichte am Schlawittchen, ob du willst oder nicht.
Viele reagieren empört und verwehren sich gegen den "Vorwurf", dass es ihre Schuld sei, dass ihr Pferd austickt oder sonst irgendwelche absurden Macken entwickelt.
Zunächst einmal muss hier in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass das ganze nichts, aber auch gar nichts mit Schuld zu tun hat. "Schuld" ist ein Konzept, dass uns genauso an ein Thema bindet wie Angst, Verzweiflung oder Hass.
Trotzdem...irgendwas hat die Geschichte mit dir zu tun, und sei es, dass dir dadurch aufgezeigt wird, dass du gewissen Problemen in dir selbst lieber ausweichst statt dich ihnen zu stellen.
Meine Stute Maritella war in ihren jüngeren Jahren überaus aggressiv, wild und unkontrolliert. Ihre Züchterin, eine erfahrene Pferdefrau, von der ich viel lernen durfte, war sehr erstaunt, als ich ihr von den immer weiter eskalierenden "Kämpfen" erzählte, die sie mir und allen, die mit ihr zu tun hatten, lieferte. Sie hatte das Pferd nämlich stets als munteres, aber zentriertes und freundliches Wesen erlebt, eigentlich völlig unkompliziert.
Ich aber hatte einen feuerspeienden Drachen vor mir.
Fast alle um mich herum, Freunde Tierärzte, Pferdetherapeuten und Trainer, rieten mir, den "Killer" loszuwerden.
Ich kann nicht behaupten, dass ich das nicht zeitweise liebend gerne getan hätte...
Irgendwann sagte dann die Pferdekörpertherapeutin Annette Fellner - mittlerweile eine liebe Freundin, damals ein verzweifelter Versuch, doch jemanden zu finden, der mir mit meinem Monster weiterhilft - den für mich entscheidenden Satz: "Wenn jemand wie du so ein Pferd bekommt, dann hat das was zu bedeuten und das heißt, dass du auch eine Lösung hast."
Nicht dass ich irgendeine Ahnung gehabt hätte, was sie meint, heulend und mit grünblauen Flecken in Hufabdruckform übersät, wie ich war. Aber irgendwas in mir hat sich an diesem Satz aufgehängt und mich nicht mehr vom Haken gelassen.
Damals habe ich angefangen, die Energiearbeit, die ich in Indien gelernt hatte, auf Pferde umzulegen.
Wenige Monate später hatte sich die Situation erheblich entspannt.
Den wirklichen Durchbruch hatten meine Maritella und ich allerdings erst, als ich begann, mich mit meinem eigenen Umgang mit Aggression zu beschäftigen. Der war nämlich vollkommen erstickt in einem räucherstäbchengeschwängerten, weichgespülten Ideal von Ausgeglichenheit und Gutmenschentum - und einem nicht unerheblichen Maße an Selbstherrlichkeit, weil ich mich ja so toll "zusammenreißen" kann.
Heute weiß ich, dass sowas der Tod jeder wirklichen Erkenntnis, jedes tatsächlichen Aufarbeitens ist.
Bevor man etwas loslassen kann, muss man es erst fest in die Hand nehmen und es sich ungefiltert und ungeschminkt so ansehen, wie es augenblicklich eben ist. Nicht beurteilen (und schon gar nicht verurteilen!), nicht angewidert zurückweichen, eigentlich gar nix tun, außer hinschauen.
Und feststellen "So ist es. Das fühle ich. So handle ich."
Erst dann kommt der Schritt, in dem man sich dagegen entscheiden kann, so weiter zu machen, erst dann ist es Zeit, loszulassen.
Letztendlich bin ich ein bisschen "wilder" geworden und mein Pferd ist ein freundliches, zugängliches Mädel mit einem, nun, "angemessenen Quentchen Pfeffer im Arsch".
Wir sind uns da gar nicht so unähnlich, denke ich.
Ich meine keineswegs, dass jede Tortur endlos auszudehnen und mit "Sinn" zu überfrachten ist. Manchmal heißt die Erkenntnis eben aufhören, aufgeben, scheitern. Auch das sind wichtige Elemente in unserem Leben, auch das muss man lernen dürfen. Aber egal, worum es letztlich geht, zu allererst muss ich mich mit dem konfrontieren, was da ist, und was ich mir möglicherweise nicht eingestehen und anschauen will.
Mitunter braucht es da eben vier Hufe und einen gewaltigen Sturschädel, um sich uns solange in den Weg zustellen, bis wir aufhören, abzuhauen.
Hat doch was, wenn das Fluchttier das Raubtier ausbremst, oder? ;-)
musst du es erst völlig durchdringen und ganz in Besitz nehmen.
Sonst ist es kein Hinter-Dir-Lassen - sondern eine Flucht.
Und die Geschichte heftet sich an deine Fährte wie ein Raubtier an die Spur seiner Beute.
Vor mir steht eine Damen mittleren Alters, freundlich, intelligent - und völlig entnervt.
"Da hab' ich extra mein vorheriges Pferd verkauft, weil es einfach so anstrengend und unmöglich war, und jetzt fängt DER auch so an...das ist doch nicht zu fassen!"
Eigentlich ein Klassiker.
Das Pferd macht eigenartige/verrückte/gefährliche Sachen, man versucht gegenzusteuern, man leidet, man kämpft...und gibt schließlich auf und trennt sich von dem unmöglichen Tier. Überzeugt davon, beim letzten Mal die falsche Wahl getroffen zu haben, macht man sich voll Enthusiasmus auf die Suche nach einem neuen Pferd, sucht es danach aus, dass es die unerwünschten Eigenschaften des Vorgängers bestimmt nicht hat - und landet trotzdem wieder an einem Punkt, an dem das Tier irgendwelche unbequemen, unerwünschten, anstrengenden und frustrierenden Verhaltensweisen zeigt.
Abgesehen davon, dass es manchmal einfache, logische Erklärungen für die anstehenden Probleme gibt (so z.B. dass es nicht wirklich selten vorkommt, dass der erst 8-jährig kastrierte Bursche, der seine Jugend mit anderen wilden Kerls auf der Hengstweide verbracht hat, auch später, als Wallach, im Herdenverband ein überaus dominantes und evtl. grobes Sozialverhalten zeigt) gibt es auch eine subtilere Ebene, auf der die Weiterführung von bestimmten Themen stattfindet.
Es geht dabei um eine Erscheinung, die oft mit dem sog. Gesetz der Resonanz beschrieben wird.
Das bedeutet, dass etwas in dir aus für deinen Verstand zumeist völlig unerfindlichen Gründen bestimmte Situationen, Dramen, Gefühle usw. magisch anzieht wie das Licht die Motten.
Gewisse noch ungeklärte Strukturen in deinem Inneren senden quasi bestimmte Energiefrequenzen aus, die ähnliche Schwingungen anziehen, die also mit Lebewesen oder Situationen in Resonanz geht, die an demselben Thema dran sind.
Eigentlich eine gute Sache, denn nur durch das tatsächliche Verstehen und durch das vollkommene Durchdringen der Hintergründe in deinem Inneren kannst du diese energetischen Knoten ein für alle mal lösen. Und davor hat dich die Geschichte am Schlawittchen, ob du willst oder nicht.
Viele reagieren empört und verwehren sich gegen den "Vorwurf", dass es ihre Schuld sei, dass ihr Pferd austickt oder sonst irgendwelche absurden Macken entwickelt.
Zunächst einmal muss hier in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass das ganze nichts, aber auch gar nichts mit Schuld zu tun hat. "Schuld" ist ein Konzept, dass uns genauso an ein Thema bindet wie Angst, Verzweiflung oder Hass.
Trotzdem...irgendwas hat die Geschichte mit dir zu tun, und sei es, dass dir dadurch aufgezeigt wird, dass du gewissen Problemen in dir selbst lieber ausweichst statt dich ihnen zu stellen.
Meine Stute Maritella war in ihren jüngeren Jahren überaus aggressiv, wild und unkontrolliert. Ihre Züchterin, eine erfahrene Pferdefrau, von der ich viel lernen durfte, war sehr erstaunt, als ich ihr von den immer weiter eskalierenden "Kämpfen" erzählte, die sie mir und allen, die mit ihr zu tun hatten, lieferte. Sie hatte das Pferd nämlich stets als munteres, aber zentriertes und freundliches Wesen erlebt, eigentlich völlig unkompliziert.
Ich aber hatte einen feuerspeienden Drachen vor mir.
Fast alle um mich herum, Freunde Tierärzte, Pferdetherapeuten und Trainer, rieten mir, den "Killer" loszuwerden.
Ich kann nicht behaupten, dass ich das nicht zeitweise liebend gerne getan hätte...
Irgendwann sagte dann die Pferdekörpertherapeutin Annette Fellner - mittlerweile eine liebe Freundin, damals ein verzweifelter Versuch, doch jemanden zu finden, der mir mit meinem Monster weiterhilft - den für mich entscheidenden Satz: "Wenn jemand wie du so ein Pferd bekommt, dann hat das was zu bedeuten und das heißt, dass du auch eine Lösung hast."
Nicht dass ich irgendeine Ahnung gehabt hätte, was sie meint, heulend und mit grünblauen Flecken in Hufabdruckform übersät, wie ich war. Aber irgendwas in mir hat sich an diesem Satz aufgehängt und mich nicht mehr vom Haken gelassen.
Damals habe ich angefangen, die Energiearbeit, die ich in Indien gelernt hatte, auf Pferde umzulegen.
Wenige Monate später hatte sich die Situation erheblich entspannt.
Den wirklichen Durchbruch hatten meine Maritella und ich allerdings erst, als ich begann, mich mit meinem eigenen Umgang mit Aggression zu beschäftigen. Der war nämlich vollkommen erstickt in einem räucherstäbchengeschwängerten, weichgespülten Ideal von Ausgeglichenheit und Gutmenschentum - und einem nicht unerheblichen Maße an Selbstherrlichkeit, weil ich mich ja so toll "zusammenreißen" kann.
Heute weiß ich, dass sowas der Tod jeder wirklichen Erkenntnis, jedes tatsächlichen Aufarbeitens ist.
Bevor man etwas loslassen kann, muss man es erst fest in die Hand nehmen und es sich ungefiltert und ungeschminkt so ansehen, wie es augenblicklich eben ist. Nicht beurteilen (und schon gar nicht verurteilen!), nicht angewidert zurückweichen, eigentlich gar nix tun, außer hinschauen.
Und feststellen "So ist es. Das fühle ich. So handle ich."
Erst dann kommt der Schritt, in dem man sich dagegen entscheiden kann, so weiter zu machen, erst dann ist es Zeit, loszulassen.
Letztendlich bin ich ein bisschen "wilder" geworden und mein Pferd ist ein freundliches, zugängliches Mädel mit einem, nun, "angemessenen Quentchen Pfeffer im Arsch".
Wir sind uns da gar nicht so unähnlich, denke ich.
Ich meine keineswegs, dass jede Tortur endlos auszudehnen und mit "Sinn" zu überfrachten ist. Manchmal heißt die Erkenntnis eben aufhören, aufgeben, scheitern. Auch das sind wichtige Elemente in unserem Leben, auch das muss man lernen dürfen. Aber egal, worum es letztlich geht, zu allererst muss ich mich mit dem konfrontieren, was da ist, und was ich mir möglicherweise nicht eingestehen und anschauen will.
Mitunter braucht es da eben vier Hufe und einen gewaltigen Sturschädel, um sich uns solange in den Weg zustellen, bis wir aufhören, abzuhauen.
Hat doch was, wenn das Fluchttier das Raubtier ausbremst, oder? ;-)
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