Die Beziehung zwischen Pferd und Mensch ist - wie jede andere Partnerschaft auch - an gewisse Regeln und Übereinkünfte gebunden. Verletzt einer der Partner diese Strukturen zu sehr, kommt es zu Unstimmigkeiten. Das System kommt aus der Balance und muss entweder wieder in das alte Regelwerk zurückgebracht werden oder in ein neues System überführt werden.
Das heißt im Klartext: Wir bereinigen die Zerwürfnisse und streben danach, unsere Beziehung mehr oder weniger so weiterzuführen wie davor.
Oder wir machen etwas Neues.
Manchesmal ist es einfach an der Zeit, neue Wege auszuprobieren. Gerade altgedienten Paaren tut soetwas gut. Das bedeutet keineswegs, dass man Bewährtes über Bord wirft. Ein paar neue Elemente, in die Beziehung eingebracht, wirken oft schon Wunder.
Was ich in den Jahren der Arbeit mit Pferden und ihren Menschen gelernt habe, ist folgendes:
So wichtig es auch ist, ernsthaft miteinander und aneinander zu arbeiten, wie unverzichtbar klare Strukturen, Disziplin und eine gewisse Arbeitsmoral auch sind -
im Grunde geht es einfach nur um die Freude, die zwei Lebewesen miteinander erleben.
Es ist ganz egal, was irgendein anderer darüber denkt und sagt, wie Sie und Ihr Pferd miteinander arbeiten und ob Sie auch "Fortschritte" machen usw. Kein anderer hat Platz in Ihrem Beziehungssystem, es geht einzig und alleine darum, ob sich die zwei Beteiligten, also Roß und Reiter, miteinander wohlfühlen.